Dienstag, 28. März 2017

Noch einmal Frühling: Krokusse


Die Krokusse habe ich letzten Herbst in den Boden gebracht.


Gelb und Lila - ein Klassiker.


Doch schaut mal, da hat doch noch jemand die Blüten entdeckt.


Die kleine Wildbiene...


... ist schon emsig bemüht...


... den Nektar zu sammeln.






Dieser Krokus-Trupp...


... kommt im hellvioletten Gewand daher.


Die zwei sind einsame Streiter.


Auch die Alten...


...wollen sich entfalten...


... und zeigen sich im schönsten Frühlingskleid.


Mittwoch, 22. März 2017

Frühling im Büro


Ich habe mir den Frühling ins Büro geholt.


Jedes Jahr erfreue ich mich an den Frühblühern.


Sogar auf dem Schreibtisch fand sich noch ein kleines Plätzchen.


Ich wünsche euch einen guten Start in den Frühling.

Sonntag, 19. März 2017

Die Bernsteinbraut

Im Sommer 1310 wartet Antonia sehnsüchtig auf die Rückkehr ihres Vaters, eines erfolgreichen Stralsunder Kaufmanns. Die junge Frau führt nach dem Tod der Mutter den Haushalt, der Verlust verbindet beide, so dass seitens des Vaters kein eiliges Interesse besteht, Antonia zu verheiraten. Etwas getrübter ist das Verhältnis zum älteren Bruder Severin, weil dieser sich dem Deutschorden angeschlossen hat.

Doch das Schicksal hat einen anderen Plan für Antonia vorgesehen. Ihr Vater verunglückt tödlich, und Severin und Antonia reisen auf die Insel Rügen, um ihn zu begraben. Hier lernt Antonia den Bernsteinfischer Jaramir kennen, der tatsächlich zur Rügenschen Fürstenfamilie gehört. Die beiden entdecken Gefühle füreinander, werden hingegen getrennt, weil Severin schnellstens die Last der Verantwortung für seine Schwester abgeben will. Es kommt ihm gelegen, als er auf Rügen Conrad von Drachenfels begegnet. Antonia trifft das Los ihrer Zeit, sie kann zwischen dem Leben im Kloster oder als Ehefrau wählen, aber sie muss sich ihrem Bruder fügen, der sie Conrad als Ehefrau anträgt. Und so befindet Antonia sich unmittelbar darauf auf dem Weg zur Burg Drachenfels, wo sie nicht nur in Konfrontation mit ihrer zukünftigen Schwägerin Metza gerät, sondern zudem feststellen muss, was für ein Scheusal ihr mit Conrad aufgezwungen wurde. Denn dieser ist äußerst gewaltsam im Umgang mit seinen Untergebenen und auf seinen eigenen Vorteil bedacht, betreibt einen Bernsteinschmuggel und "hält" sich zu allem Übel Sklaven für die Arbeit in seinem Steinbruch. Einer dieser Unglücklichen ist Jaramir, der zusammen mit seinem Freund Dragan von der Insel Rügen entführt wurde. Und Antonia setzt alles daran, dem geliebten Mann zu helfen...

Gabriele Breuer erzählt mit leichter Hand eine unterhaltsame Geschichte, die an den Leser keine großen Ansprüche stellt. Dabei bindet sie das fiktive Geschehen überwiegend gut in den historischen Kontext ein und lässt ihre Fantasie spielen, wenn die Rujanenburg auf dem Rugard, von nur noch die Fragmente des Burgwalls existieren, und die Ruine der Burg Drachenfels im Siebengebirge wieder erstehen, thematisiert unter anderem (fehlenden) Rechte der Frauen und die Allmacht der Männer, den Bernstein- und Sklavenhandel. Es ist die Zeit des letzten slawischen Fürsten Wizlaw III. von Rügen, die Menschen der Insel sind christianisiert, doch noch immer gibt es Ranen, die die alten Götter verehren.

Die Autorin schildert das damalige Leben - nicht nur auf der Insel Rügen, sondern ebenso auf Burg Drachenfels und in der Umgebung - vorstellbar, wenngleich Ersteres angesichts des Titels "Die Bernsteinbraut" durchaus umfangreicher hätte sein können. Außerdem überzeugen einige Handlungsweisen nicht. So ist es eher unwahrscheinlich, dass eine Magd auf ihren gesamten Wochenlohn verzichtet, ihn einer Fremden übergibt und darauf hofft, das Geld zurückgezahlt zu bekommen.

Lobend sei hervorgehoben, dass das Cover überaus gelungen ist und einen Bezug zum Inhalt hat.


Die Schar der handelnden Personen ist überschaubar, und ihre Rollen sind im Großen und Ganzen klar aufgeteilt.

Antonia und Jaramir erledigen ihren zugewiesenen Part derart, dass sich der Leser von Anfang vorstellen kann, wie das Ganze für die beiden endet. Während Antonia als Mädchen, das wohlbehütet aufwuchs, mit viel Empathie für das Leid der Mitmenschen ausgestattet ist, zum Teil leichtgläubig und ein wenig weltfremd daherkommt, aber auf jeden Fall unerschrocken und energisch handelt, wenn es um das Wohl derer geht, denen sie zugetan ist, punktet Jaramir damit, niemanden wegen seiner Herkunft gering zu schätzen und sich um Gerechtigkeit zu bemühen.

Davon kann bei Conrad keine Rede sein. Er lenkt die Geschicke der Burg, dessen eigentlicher Herr - sein Bruder Rutger - wegen seiner Krankheiten dazu nicht in der Lage ist, und wertet seine geringe Körpergröße mit Brutalität auf, schlägt zu, ohne Rücksicht auf sein Gegenüber und entpuppt sich schon früh als zum Wahnsinn neigender Mann. Lediglich für seinen melancholischen, ja depressiven Bruder, den er nicht verlieren möchte, scheint er Zuneigung zu spüren, obwohl dessen ständiges Gejammer ihm auf die Nerven geht. Allerdings bleibt das Beziehungsgeflecht von Conrad und Rutger an der Oberfläche und hätte zum besseren Verständnis mehr Hintergrund vertragen.

Etwas vielschichtiger ist Antonias Bruder Severin, obwohl dessen Auftritte im Roman eher gering sind. Auf den ersten Blick erscheint er als gefühlskalter Mensch, dem das Schicksal seiner Schwester gleichgültig ist. Tatsächlich aber ist er ein verschlossener Mensch, der einfach nicht in der Lage ist, seine Empfindungen zu offenbaren.

Auch Metza, Rutgers Ehefrau, kann nicht eindeutig in die Kategorie Gut oder Böse eingeordnet werden. Bei ihr ist eine Entwicklung zu erkennen, die plötzlich ist und deshalb umso mehr überrascht.

Auf jeden Fall sei noch Jenne erwähnt, die Magd mit dem mutigen Herzen, die im Verlauf der Handlung von einem schüchternen, ängstlichen Mädchen zur selbstbewussten Frau wird, die mit Klugheit und Verstand agiert und einen großen Beitrag dazu leistet, dass die Geschichte in einem malerischen Happy End mündet.

Mittwoch, 15. März 2017

Neues vom Pferdehof - In Position


Na, meine Gute, wie geht es dir?


Hast du mir etwas mitgerbracht?


Wartet der auch?


Aber zuerst bin ich dran!


Mmm... ist das lecker!


Montag, 13. März 2017

13 am 13.

Einst eine holde Prinzessin, heute eine junge Dame.


 Liebe Lara-Sophie,

von Herzen alles Gute, Beste und Schöne
zum heutigen 13. Geburtstag.

Sonntag, 12. März 2017

"Geh aufrecht und aufrichtig"

Es ist ein großer Tag für Arabella Celestine Idris Jezelia, Prinzessin von Morrighan. Der Tag ihrer Hochzeit mit dem Prinzen von Dalbreck. Doch was sich wie ein Märchen darstellt, ist keines. Jedenfalls nicht für Lia. Denn die Siebzehnjährige hatte keine Chance, den ihr zugedachten Ehemann selbst zu wählen und kennenzulernen. Als Pfand für eine Allianz zwischen den beiden Königreichen soll sie ihre Freiheit aufgeben und damit das Recht, eigene Träume zu verwirklichen. So entzieht sie sich dem Willen ihres Vaters und flieht in Begleitung ihrer Freundin Pauline ins weit entfernte Terravin, um dort in einem Gasthaus als einfache Bedienung zu arbeiten. Hier lernt sie Rafe und Kaden kennen, zwei junge Männer, die unterschiedlicher nicht sein können. Und geheimnisvoll. Zu beiden fühlt Lia sich hingezogen. Und auch Rafe und Kaden entwickeln eigene Gefühlen für sie. Noch weiß Lia nicht, dass der eine der Prinz ist, den sie heiraten sollte, und der andere ausgesandt wurde, sie zu töten...


Mary E. Pearson erzählt mit "Der Kuss der Lügen", dem ersten Band der "Chroniken der Verbliebenen"  eine märchenhaft-fantastische Geschichte in einer von Traditionen geprägten Welt, in der sich die Länder Morrighan, Dalbreck und das geheimnisvolle Venda gegenüberstehen und besondere Gaben, die vor allem den Ersten Töchtern von Morrighan zuteil werden, eine Rolle spielen.

Lia ist eine Erste Tochter, aber sie verfügt nicht nur über keine Gabe, sondern sie will sich auch nicht den Traditionen fügen. Sie ist ungestüm und impulsiv, sehr direkt und weiß, wonach sie kein Verlangen verspürt: einen Mann zu heiraten, den sie noch nie gesehen hat. Und obwohl sie zunächst nur an sich denkt, als sie davonläuft, erkennt sie im Verlauf des Geschehens, dass sie sich ihrer Verantwortung nicht entziehen kann, findet sich selbst und beweist das eine oder andere Mal Courage.

Die Autorin entwirft ein einzigartiges, kluges und durchdachtes Szenario und überrascht mit einem sanften und ruhigen Erzählton, agiert zurückhaltend mit fantastischen Elementen, gleichwohl sehr detailliert und mit Bildern, die in Erinnerung bleiben. Sie legt Augenmerk auf die ausgereifte Darstellung und Entwicklung sowohl der Haupt- als auch der Nebenfiguren. Durch die verschiedenen Ich-Positionen wird das Geschehen direkt aus der jeweiligen Sicht erlebbar und bietet damit deutliche Einblicke in die unterschiedlichen Gefühlsleben der Protagonisten. Dabei verwirrt die Autorin ihre Leser auch, denn sie überlässt es diesen, Mutmaßungen anzustellen, wer Prinz und wer Attentäter ist. 

So verwischen tatsächlich die Grenzen zwischen Gut und Böse, was anfänglich das Lesen zu einem faszinierenden Ratespiel werden lässt und sich im Verlauf des Geschehens zu einem bemerkenswertem Leseerlebnis steigert, bei dem die Erwartungshaltung für den zweiten Band hoch ist.

Freitag, 10. März 2017

Spring Lane - Der Beginn

Mit dem nahenden Frühling juckt es mir in den Fingern, und es wird Zeit, dass ich mal wieder zur Häkelnadel greife. Deshalb habe ich mich entschlossen, mit dem DROPS-Along eine Mystery-Decke zu häkeln.


Die Wolle liegt bereit (ups, da fehlt ja "erika"). Aber beim Blick auf meine Häkelnadel könnt ihr euch die sechste Farbe bestimmt vorstellen.


Die ersten beiden Anleitungen sind ausgedruckt, und der Anfang ist gemacht.


Wenn ihr mögt, zeige ich euch regelmäßig meine Fortschritte...

Mittwoch, 8. März 2017

Die Tochter des Fechtmeisters

Als einzige Tochter des Rostocker Fechtmeisters Fritjoff Nykrantz führt Clarissa 1608 ein behütetes Leben, das ihr aber auch Vorteile gewährt. Sie darf fechten und an der Seite ihres Vaters auf die Reise ins ferne Frankfurt gehen, wo die Meisterschaft der Fechtbrüder stattfinden. Auf dieser Reise lernt Clarissa nicht nur neue Menschen und ihren Vater kennen, sondern erlebt Abenteuer, von denen sie im beschaulichen Rostock keine Ahnung hatte.


Sabine Weiß hat ein Händchen für historische Romane, wie sie mit "Die Tochter des Fechtmeisters" erneut beweist. Durch umfangreiche Recherche des historischen Hintergrundes gelingt der Autorin eine intensive Verknüpfung der fiktiven Geschichte und Figuren mit einst real existierenden Gegebenheiten und Personen. Hier werden einerseits die Streitigkeiten im Dunstkreis des Kaisers und andererseits die religiösen Auseinandersetzungen zwischen den Verfechtern des katholischen und protestantischen Glaubens, die zehn Jahre später im Dreißigjährigen Krieg münden werden, dargelegt. Zudem führt Sabine Weiß den Leser in die Welt der Fechtkunst. Dabei ist fachliche Anteil des Fechtens im Roman hoch. Ein legitimer Aspekt, sichert diese Ausführlichkeit doch der Geschichte ihre Lebhaftigkeit und versieht sie mit einem gewissen Reiz.

Die Autorin thematisiert neben dem Recht der Menschen auf freien Glauben auch Werte wie Freundschaft, Liebe, Kameradschaft, menschliches und ehrenvolles Verhalten. Denn "Ehre ist nicht nur eine Frage des Standes. Ehre ist eine Sache des Herzens.“ (Seite 368)

In dem zeitlich und örtlich versetzten Geschehen sind außerordentlich viele Personen eingebunden, die sich mittels Register im Blick halten lassen. Sie alle werden unterschiedlich präsentiert und erfahren differenzierte Darstellungen, die teilweise eine Zuordnung in "gut" und "böse" möglich machen, im Verlauf der Handlung überraschen, enttäuschen oder Zweifel verursachen. Durch die zahlreichen Figuren wirkt die Schilderung allerdings manchmal etwas überfrachtet und unruhig.

Die titelgebende Protagonistin Clarissa ist schön, lebhaft, stark, jedoch auch mit einem gewissen Eigensinn und einer rührenden Naivität und Arglosigkeit versehen, die sie möglicherweise heil durchs Leben bringt. Sie teilt die Begeisterung ihres Vaters für das Fechten, und im Haus ihrer Eltern hat sie die Möglichkeit, Teil dieser Welt des Vaters zu sein. Sie sieht das Fechten als eine Ertüchtigung, die den Körper stärkt und den Geist zur Ruhe bringt. Aber töten will sie niemanden. An sich ist Clarissa harmoniebedürftig und möchte mit jedermann gut Freund sein möchte.

Auf der anderen Seite steht Leander. Sein Dasein als Vagant ist ein freies und vielleicht auch von einer gewissen Romantik geprägt, gleichzeitig bedeutet es doch ebenso Rechtlosigkeit, Hunger, keine Bleibe, Unrast und Unruhe und mit dem Alter auch Schwierigkeiten, das Leben auf der Straße zu meistern. Trotz aller Kümmernisse, die sein Vater verursacht, hält Leander zu ihm, versucht, ihm beizustehen, ihn auf den richtigen Weg zu bringen. Erst als erkennen muss, dass er scheitern wird, entscheidet er sich, seinen eigenen Weg zu gehen und sein Leben so zu leben, wie er es für richtig hält...

Sabine Weiß hat eine abenteuerliche und emotionale Geschichte geschrieben, die einem nicht nur eine Zeit des Umbruchs näher bringt, sondern daneben an der Begeisterung fürs Fechten teilhaben lässt.

4,5 Sterne

Montag, 6. März 2017

Erste Frühlingsboten






Das stimmt einen doch hoffnungsvoll...
 

Sonntag, 5. März 2017

Herzlichen Glückwunsch

Herr Schwanenweiß hat sich ein paar Frühlings-Primeln vor dem Fenster gewünscht.


Bitteschön...


... und:


Alles Liebe zum Geburtstag!


Mittwoch, 1. März 2017

Lady Lanwoods kühner Plan


Victoria, die Tochter von Lord und Lady Lanwood, ist gerade 18 Jahre alt geworden und verschwendet keinerlei Gedanken daran, sich zu verheiraten. Zumal ein für sie bisher akzeptabler Kandidat nicht in Sicht ist. Erfreulicherweise weiß sie ihre Mutter Elizabeth auf ihrer Seite, diese hält eine Heirat noch lange nicht für erforderlich. Doch ihr Vater sieht das völlig anders, und er lässt nichts unversucht, seiner Tochter immer wieder in seinen Augen passende Männer zu präsentieren.

Die junge Frau zeigt gänzlich andere Interessen, hat sie doch das Fotografieren für sich entdeckt und probiert eifrig die Möglichkeiten der Kamera aus. Dabei beweist sie zwar Talent, stößt aber nicht unbedingt auf Anerkennung.

Als Lord Lanwood gar den Frauen mangelndes Verständnis für die technischen Neuerungen der Zeit abspricht, fühlt sich seine Frau Elizabeth herausgefordert und will ihren Mann überzeugen, dass Frauen durchaus zu mehr in der Lage sind, als Kinder zu beaufsichtigen und Mahlzeiten zuzubereiten. Und die Gelegenheit bietet sich dafür auf der Weltausstellung im Londoner Hyde Park.

Voller Elan begeben sich Elizabeth und ihre Freundinnen auf die Suche nach Exponaten aus der ganzen Welt, die von Frauen entdeckt und geschaffen wurden. Und während die junge Victoria heimlich zur Assistentin eines Fotografen und des Reporters Trevor wird, reisen die Schwestern Annie Jane und Claire nach Afrika. 

Doch die Tatsache, dass englische Frauen an einer solchen Ausstellung teilnehmen wollen, beschwört einen gesellschaftlichen Eklat herauf. Und es ist fragwürdig, ob die Frauen angesichts der ablehnenden öffentlichen Meinung in der Lage sein werden, ihr Ziel zu erreichen. Lady Lanwood muss zu ungewöhnlichen Mitteln greifen, um ihren kühnen Plan zu verwirklichen... 


Lady Lanwoods kühner Plan: Historischer Roman von [Wallis, Majon]

Majon Wallis führt uns mit ihrer Geschichte mitten ins das 19. Jahrhundert. Sie erzählt zurückhaltend und bleibt im Ausdruck der Sprache der damaligen Zeit treu. Dadurch gelingt es ihr, ein ansehnliches Bild zu zeichnen, wobei unter anderem die Stimmung im Vereinigten Königreich unter Königin Victoria gut eingefangen wird. Die illustre Damenriege um Lady Elizabeth verwirrt zuweilen in der Vielfalt, doch nachdem sich einzelne Handelsstränge lösen, gelingt die Unterscheidung. Die Charakterisierung ist einfach, aber ausreichend, um Gespür für die eine oder andere Person zu bekommen. Dabei vermag es die Autorin, die Beweggründe der einzelnen Frauen verständnisvoll zu schildern. Beispielsweise ist Lady Elizabeth eine Frau in den besten Jahren, ihrem Gatten zwar aufrichtig zugetan und sich ihrer Verpflichtungen bewusst. Aber im Laufe der Ehejahre haben sich Unzufriedenheit und Langeweile und eine diffuse Mattigkeit eingestellt. Von ihrer eigenen Idee inspiriert, lockt bald das Abenteuer.

Die Autorin setzt mit ihrer Geschichte denjenigen Frauen ein kleines Denkmal, die den sich anbahnenden Wandel in der Gesellschaft nutzten, sich den starren Regeln zu widersetzen und wagemutig und neugierig fernab von Heim und Herd Herausforderungen zu stellen, dabei Erfindungsgeist und Begeisterung für technische Neuerungen entwickelten und sich unerschrocken auf Reisen in ferne Länder begaben, sofern dies ihre finanziellen Möglichkeiten zuließen. Denn angesichts der Abhängigkeit der Frauen ist unschwer zu erkennen, dass vor allem Frauen der höheren gesellschaftlichen Schichten ihren Wissensdurst zu stillen suchten. Gleichwohl schlägt auch ihnen Skepsis und Ablehnung entgegen.

Wie sich Lady Lanwood und ihre Mitstreiterinnen diesem stellen, ist kurzweilige, manchmal mit einem Augenzwinkern versehene Unterhaltung, bei der Romantik nicht zu kurz kommt.

3,5 Sterne


Erschienen ist das Buch bei Forever. Ich danke dem Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares über NetGalley.